Motivation und Sinnerleben

25.10.2019 – Motivation ist die Wurzel, die uns versorgt. Motivation ist die Kraft, ohne die Können und Wissen nichts wert sind. Motivation ist die Basis, die erst die Chance auf Erfolgserlebnisse schafft – Erlebnisse, welche wiederum das Potenzial haben, Motivation zu verstärken. Daher werden in Forschung und Praxis die Faktoren gesucht und untersucht, die die Motivation positiv und negativ beeinflussen. 

Ein ganz wesentlicher Faktor für unsere Motivation ist unser Sinnempfinden. Halten wir unser Handeln für sinnvoll oder sogar sinnstiftend, so stützt oder erhöht dies unsere Motivation. Der Anschein von Sinnlosigkeit kann dagegen unsere Motivation dämpfen oder gar auslöschen. 

So einleuchtend dies für viele wirkt, so wird doch die Gefahr von Sinnlosigkeitserfahrungen im Allgemeinen unterschätzt. Oft höre ich, das Handeln unser Mitarbeiter ist doch sinnvoll, es dient einem Zweck, der es wert ist, dass man einen Mitarbeiter für dessen Unterstützung bei der Zielerreichung bezahlt.

Auch wenn die Aussage zweifellos zutrifft, verkennt sie doch, dass nicht der Sinn eines Handelns motiviert oder demotiviert, sondern das Sinnempfinden! Eine sinnvolle Handlung mag sinnlos erscheinen. Für unsere Motivation ist nie entscheidend, wie eine Sache ist, sondern welchen Eindruck wir von ihr haben. Also nie die Wirklichkeit, sondern nur unsere Sicht auf die Wirklichkeit. 

Wie kann nun einem Mitarbeiter seine in Wirklichkeit sinnvolle Handlung oder sinnvolle Arbeit sinnlos erscheinen? 3 Häufige Ursachen sind die folgenden:

  1. Unbekannter Zweck: Der Mitarbeiter kennt oder erkennt keinen Sinn. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn der Mitarbeiter nicht weiß, welchem Zweck seine Arbeit dient, oder wenn er den Eindruck hat, dass sein Handeln keine negativen oder positiven Folgen zeitigt. 
  2. Nutzlos erscheinender Zweck: Der Mitarbeiter weiß, welchen Sinn, Zweck oder Nutzen sein Handeln haben soll, er hält diesen Zweck oder Nutzen aber für bedeutungslos, nutzlos oder gar schädlich.
  3. Unverhältnismäßig aufwändig erscheinender Zweck: Der Mitarbeiter weiß, welchen Sinn, Zweck oder Nutzen sein Handeln haben soll, er sieht in seinem Handeln auch einen gewissen Zweck oder Nutzen, doch erscheint ihm sein Aufwand gemessen daran als deutlich zu hoch. 

Ob einer dieser drei Gründe vorliegt, kann die Führungskraft leicht durch entsprechende Fragen ermitteln:

  1. Welchem Zweck soll Ihr Handeln dienen?
  2. Wie bedeutsam erscheint Ihnen der Zweck Ihres Handelns? Wie hoch schätzen Sie den Nutzen dieses Zwecks ein?
  3. Wie günstig erscheint Ihnen das Aufwand-Nutzen-Verhältnis?

Machen Sie den Test, ob eine von Ihnen als sinnvoll eingeschätzte Tätigkeit auch Ihrem Mitarbeiter sinnvoll erscheint. Wenn nicht, haben Sie die Chance, Sinnerfahrungen zu ermöglichen und damit einen der größten Dämpfer für die Motivation aus dem Weg zu räumen. 

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