Vom Unternehmen gewonnen – vom Vorgesetzten verloren: Über die Bedeutung der Führung für die Mitarbeiterbindung

06.03.2018 – „Wir stellen alles ein, was zwei Beine hat und arbeiten will – Einstellungstest sind Geschichte“, so äußerten sich mir gegenüber Führungskräfte eines Personaldienstleisters. Ähnliches entgegnete mir ein Personalberater in einem Coaching: „Früher fühlten sich potenzielle Kandidaten noch geehrt, wenn sie ein Headhunter kontaktierte und ihnen eine attraktive Position in Aussicht stellte. Heute heißt es nur: Wieviel Urlaub erhalte ich, wie viel zahlen Sie, andernfalls brauchen wir uns gar nicht erst weiter zu unterhalten.“

Der demographische Wandel hat das Machtverhältnis von Mitarbeiter und Unternehmen zu Gunsten der Mitarbeiter verschoben. Kein Wunder, dass sich Unternehmen auf der einen Seite mit attraktiven Konditionen für gut ausgebildete Mitarbeiter überbieten und auf der anderen Seite ihr Anspruchsniveau deutlich senken, um überhaupt noch neue Mitarbeiter zu finden. Doch die Gewinnung von Mitarbeitern ist nur das erste Problem. Und das kleinere.

Gute Mitarbeiter zu halten, ist das größere und ernstere Problem, das noch stärker werden wird als das Gewinnungsproblem. Dabei wird ein Faktor deutlich an Bedeutung gewinnen, der bisher noch wenig berücksichtigt wurde: Die Rolle der Führungskräfte. Mehr denn je gilt: Mitarbeiter kommen zu Unternehmen, sie verlassen Vorgesetzte!

Da der finanzielle Rahmen zumindest für leistungsstarke Mitarbeiter bei mehreren Arbeitgebern attraktiv ist, wird die eigene Führungskraft für die tägliche Entscheidung zu bleiben immer wichtiger. Zeigt meine Führungskraft Interesse an meiner Arbeit und mir als Person? Traut sie mir Leistung zu und lässt mir entsprechende Freiheiten? Kann sie mich wirksam unterstützen und meinen Erfolg fördern? Lebt sie, was sie sagt, und vermag sie zu ermutigen und die Arbeit als sinnvoll erlebbar zu machen?

Heute müssen Führungskräfte Mitarbeiter nicht bloß motivieren zu arbeiten. Sie müssen sie motivieren, für das Unternehmen und sich selbst zu arbeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass häufig mehr Arbeit mit weniger Mitarbeitern bewältigt werden muss. Die permanente Arbeit an der eigenen Führung und Kommunikation entwickelt sich daher von einer KANN- zu einer MUSS-Anforderung. Von einer B- zu einer A-Priorität.

Bei der Arbeit an unseren Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten starten wir nie bei 0, aber auf unterschiedlichen Niveaus. Und genauso wie ein Sportler oder ein Musiker seinen aktuellen Stand immer weiter verbessern kann, so kann sich jede Führungskraft stets weiterentwickeln. Egal, wo Sie zurzeit stehen, lassen Sie sich gerne dabei inspirieren und unterstützen. Folgen Sie den unterstrichenen Links, um einen Überblick über meine aktuellen Trainings und Coachings zu erhalten.